Achtung! Aus bald schon aktuellem Anlass empfehlen wir, wie schon im Vorjahr, auch im kommenden Winter die
Anleitung von SenfmitHonig (Themenstarter)!
Die tatsächliche dauerhafte Schädigung eines Li-Ion-Akkus bei der reinen Lagerung bei Minustemperaturen ist wohl umstritten, auch wenn die
Wikipedia hier eindeutig ist:
Lithium-Ionen-Akku altern schneller bei höherem Ladezustand und höheren Temperaturen. Vorteilhaft, aber in der Praxis unrealistisch, wäre ein nur wenig geladener, kühl gelagerter, regelmäßig kontrollierter Akku, der vor Benutzung geladen und nach Benutzung gegebenenfalls teilweise wieder zu entladen wäre.
Mit viel Aufwand und im entscheidenden Augenblick vielleicht leeren Akku könnte man die Lebensdauer etwas verlängern. Wichtig ist es allerdings, selten genutzte Akkus alle 18 bis 24 Monate auf den Ladezustand zu kontrollieren und nachzuladen, um Tiefentladungen zu verhindern.
Ältere Quellen nennen eine Selbstentladung bei 5 °C von etwa 1 bis 2 %/Monat, bei 20 °C etwa 30 %/Monat. Aktuelle Angaben geben eine Selbstentladung von 3 %/Monat auch bei Zimmertemperatur an. Ein Akku sollte etwa alle sechs Monate auf 55 % bis 75 % nachgeladen werden. Lithium-Ionen-Akkumulatoren dürfen sich auch bei Lagerung nicht unter 2,7 V pro Zelle entladen. Eventuell flüssige oder gelförmige Elektrolyte in der Zelle dürfen nicht gefrieren, was einer Mindesttemperatur um −25 °C entspricht.
Zur
Tiefentladung sagt Wikipedia:
Generell gilt: Tiefentladung führt meist zu irreversibler Schädigung und Kapazitätsverlust. Wenn eine Zelle auf unter 1,5 V entladen wurde, sollte sie nicht mehr verwendet werden, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sich Brücken ausgebildet, die zu einem Kurzschluss führen. Die Zelle wird instabil und erhitzt sich stark. Es kann Brandgefahr bestehen.
Entsprechend der Informationen der Wikipedia (s.o.) empfehlen wir grundsätzlich die Lagerung des Akkus (bzw. des gesamten Mähers) in einem kühlen, trockenen Keller/Garagenraum (Also
nicht in einem Heizungskellerraum. Nicht nur wegen der Temperatur, sondern schon wegen der Explosionsgefahr bei einem potentiell unerkannt defekten Akku!). Laut dem Wikipedia-Artikel darf der Akku bis max. -25 °C abgekühlt/gefroren sein, kann dann aber aufgrund der erhöhten Viskosität des Elektrolyt-Gels nicht betrieben und geladen/entladen werden, bis er wieder Betriebstemperatur erreicht hat.
Lagerungs- und Betriebstemperatur laut der Husqvarna-Betriebsanleitung eines AM 310/315/315X von 2019
(
Für Deinen Mäher siehe bitte in dessen
Gebrauchsanweisung nach, auch ob es sich tatsächlich um einen Li-Ion-Akku handelt!):
Die Betriebs- und Lagerungstemperatur beträgt 0–50 °C. Der Temperaturbereich für das Aufladen ist 0–45 °C. Bei zu hohen Temperaturen kann es zu Beschädigungen am Gerät kommen.
Daraus ergeben sich mehrere Möglichkeiten der Einlagerung:
Allen Varianten liegt die
genannte Anleitung zugrunde, außer sie weicht davon ab. Andere Bereiche der Anleitung bleiben dennoch gültig! Wir gehen auf "Nummer sicher" und empfehlen die frostfreie Lagerung, auch wenn der Akku theoretisch max. - 25°C aushalten würde (unter 0 °C erschwerter bis kein Ladevorgang möglich!).
- Die einfache Variante:
- Ladestation abbauen und in frostsicherem Bereich anschließen.
- Mäher hinein stellen und 24/7 laden lassen. Die automatische Laderegelung stellt, wie im Sommer auch, sicher, dass bis auf maximal 80 % echter Ladung (100 % im Mäherdisplay und in Robonect) geladen wird.
Der Akku wird weder tiefentladen noch ständig auf echten 100% geladen. So ist der Kapazitätsverlust sehr gering.
- Robonect muss nicht heruntergefahren werden, darf aber natürlich auch über „Robonect-Menü > Robonect > Service > Herunterfahren“ ausgeschaltet werden.
- Der Hauptschalter darf ausgeschaltet werden, muss er aber nicht. Die Ladeelektronik läuft in jedem Fall weiter, da der Hauptschalter bekanntlich keine vollständige Abschaltung der Hauptplatine des Mähers bewirkt.
- Die komplizierte Variante (Achtung! Nerdfaktor! Ingenieure machen es nicht so umständlich!):
- Ladestation im Freien oder in der Roboter-Garage belassen und eingeschaltet lassen.
- Die Ladestation darf bei dieser Variante natürlich auch ausgeschaltet in einem frostfreien und trockenen Raum (z.B. Keller) eingelagert werden.
- Akku unter Sichtkontrolle in "Robonect-Menü > Status > Batterie" auf 20,0 Volt bis maximal 20,5 Volt aufladen. Je näher Du an die max. 20,5 V kommst, um so besser.
- Danach Mäher frostsicher außerhalb der Ladestation (z.B. im Keller) aufbewahren.
- Hauptschalter ausschalten!
- Achtung! Robonect über „Robonect-Menü > Robonect > Service > Herunterfahren“ ausschalten, um Tiefentladung des Akkus durch Robonect zu verhindern!
- ein bis zwei mal während der Einlagerungszeit die Akku-Spannung über Robonect kontrollieren:
- Hauptschalter des Mähers einschalten
- nach ein paar Minuten Spannungswert in "Robonect-Menü > Status > Batterie" prüfen
- Wenn Spannung größer oder gleich 20,0 V Hauptschalter wieder ausschalten und Robonect wieder herunterfahren!
- Wenn Spannung kleiner als 20,0 V unter Sichtkontrolle in "Robonect-Menü > Status > Batterie" Mäher in der Ladestation auf 20,0 V bis allerhöchstens 20,5 V aufladen.
- Mäher wieder einlagern: Hauptschalter ausschalten, Robonect herunterfahren!
- Info: Die von uns angegebenen 20,0 V bis max. 20,5 V stellen die ideale Aufbewahrungs-Spannung für Robotermäher-Akkus dar, was, je näher an den 20,5 V (aber nicht darüber hinaus) praktisch keinen Kapazitätsverlust erzeugt.
- Hintergrundwissen: Die Anzeige der Ladung in Prozent im Mäherdisplay und Robonect ist kein ausreichend guter Indikator für eine z.B. 50 %-ige Ladung (siehe Wikipedia) des Akkus, da die Mäherfirmware diesen Wert (im Gegensatz zur Spannung V) nicht misst, sondern errechnet.
Die Berechnung ist auch nur als Anhaltspunkt möglich und auch nur dann als solches eingeschränkt nutzbar, wenn der Mäher im Dauerbetrieb ist und nicht abgeschaltet wurde. Denn nur dafür ist die Berechnung ausgelegt.
Ein ein- bis zweimaliges Einschalten des Mähers im Zeitraum der Einlagerung ist deshalb nicht geeignet die Ladung der Batterie in Prozent (%) korrekt anzuzeigen, weil der Mäher hier die Entladung des Akkus außerhalb der Ladestation außer acht lässt und vom letzten Ladezustand ausgeht.
Erst ein erneute Komplettladung würde die Mäherelektronik neu kalibrieren und so dazu bringen, im Betrieb des Mähers die aktuelle Ladung unter zunehmenden Verbrauchsbedingungen zu berechnen. Deshalb ist diese Ablese-Methode in Prozent (%) für die Kontrolle des Ladezustands während der Einlagerung ungeeignet.
- Andere Varianten...
... sind sicher möglich.
- So kann für Variante 1. und 2. die Ladestation im Freien bleiben, wenn sie angeschlossen ist. Das Netzgerät muss eingesteckt sein, um eine Kondenswasserbildung im Netzgerät und der Elektronik der Ladestation zu verhindern (regensicher untergebracht sollte es ohnehin auch im Sommer sein).
- Zum Prüfen der Batterie-Spannung, kann man den Hauptschalter am Mäher einschalten, wodurch Robonect ebenfalls wieder erreichbar wird.
- So kann man den Mäher zum Zwischenladen auch nach draußen in die so aufgestellte Ladestation bringen und danach wieder herein holen, wenn in Robonect die gewünschte Ladung (100% angezeigte (=80% echte) Ladung (Variante 1) oder 20,0 V bis max. 20,5 V (Variante 2)) erreicht wurde. Voraussetzung: Lufttemperatur mind. 0 °C bei Start des Ladevorgangs!
Achtung vor Nachtfrost - hier darf nicht geladen werden, wenn die Gefahr droht, dass die Temperatur des Akkus unter 0°C fällt. Bei bereits gestartetem Ladenvorgang sollte dies aber nicht zu befürchten sein, da der Ladevorgang die Temperatur nicht so weit absinken lassen dürfte. Dennoch ist auch hier bei sehr niedrigen Lufttemperaturen (ab unter ca. -5 °C) Vorsicht geboten! Wenn man die Wahl hat: frostfrei arbeiten!)!
- Die Ladestation muss im Freien weiterhin angeschlossen bleiben, wenn sie dort verbleiben soll.
- Wenn der Mäher wieder frostsicher eingelagert wurde: am Hauptschalter ausschalten und Robonect über "Robonect-Menü > Robonect > Service > Herunterfahren" wieder ausschalten, um eine Tiefentladung des Akkus sicher zu verhindern.
- in der Luxus-Variante hat man im Keller eine zweite Ladestation bzw. eine Wandhalterung mit extra Ladetrafo. …
- Die Fa. Häusler empfiehl für die Husqvarna Automower mit verbautem GPS-/Connect-Modul eine monatliche Erhaltungsladung.
- etc. ...
- Wenn Du vermutest, dass das Ende der Lebenszeit des Akkus erreicht ist, kannst du zunächst einen Batterietest durchführen.
Dieser ist in manchen Gebrauchsanweisung beschrieben. Aber auch Fa. Häusler beschreibt diesen Batterie-Test für die zwei großen Modell-Gruppen von Husqvarna.
Tipp: Weitere interessante Infos zum Akku, Nachbestellung und
Wintereinlagerung findet man bei
Fa. Häusler (auch wenn nur Husqvarna, findet man hier dennoch auch viel Allgemeinwissen, das auch für Gardena zutrifft).