WLAN und Outdoor: Schlechter Empfang nachts [DISKUSSION]

[ggzengel]

Hallo,

da ich mein ESchaf im Monitoring habe, kann man sehr schön sehen, daß nachts, wenn durch die sinkende Temperaturen die Luftfeuchtigkeit steigt, die Verbindung rapide schlechter wird und sich das ESchaf kaum noch steuern läßt.

Ping Qualität

Gruß
Grischa

[shadowkiller]

Und wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit im Mäher nachts?

[ggzengel]

Ca. 25- 35% im Mäher.

Aber hier geht es um die Luft zwischen AP und dem ESchaf.

Die absolute Luftfeuchte bleibt gleich, aber die relative Luftfeuchte nimmt zu und somit bilden die Wassermoleküle mehr Wasserstoffbrückenbindungen aus und absorbieren somit mehr Mikrowellenstrahlung.

[shadowkiller]

In kalter Luft nimmt die relative Luftfeuchte ab, weil sie dann zu Wasser kondensiert.

In warmer Luft nimmt die relative Luftfeuchte zu, weil Wasser bei höheren Lufttemperaturen verdunstet (Beispiel Wäsche auf der Leine im Freien im Sommer) - dann passt auch Deine Herleitung was das WLAN angeht.

In den Tropen zum Beispiel: hohe rel. Luftfeuchte, durch hohe Lufttemperaturen-> WLAN schlechter

Dein WLAN wird aber nachts schlechter, obwohl die Temperatur der Luft (zwischen Deinem AP und Deinem ESchaf) und damit die rel. Luftfeuchte sinkt.

[ggzengel]

Und das ist genau das Problem, daß die Leute nicht den Unterschied zwischen absoluter und relativer Luftfeuchte verstehen.

Aber da halt ich es ganz dem IX Slogan:
„Versteht nicht jeder – ist auch besser so“

[shadowkiller]

Dann erkläre doch bitte meinen Denkfehler, dass auch ich es verstehe. Bitte.

Letztendlich weiß ich nicht, was davon überhaupt eine relevante Größe für dermaßen große WLAN-Probleme sein soll.

Egal ob relativ oder absolut.

Wenn absolut:
Du sagst sie ist gleich -> immer die gleiche Auswirkung auf die WLAN-Strahlung

Wenn relativ:
Diese ist nachts trockener als tagsüber
-> eher positive Auswirkung auf die WLAN-Strahlung, da die Luft weniger Wassertropfen enthält.

[ggzengel]

So stehts in Wikipedia:

> Mit steigender Temperatur nimmt die Wasserdampfmenge, die zur Sättigung benötigt würde, zu. Das hat zur Folge, dass die relative Luftfeuchtigkeit eines gegebenen Luftpakets bei Erwärmung abnimmt.

Der 1. Teil betrifft die abs. Luftfeuchtigkeit, der 2. Teil die rel. Luftfeuchtigkeit.

[ggzengel]

Jetzt nochmals zum eigentlichen Phänomen, daß nachts das ESchaf schlechter zu erreichen ist:

Die Fakten stehen und sind im Monitoring gut zu erkennen.

1. Ich ignoriere die Arbeitszeiten, da durch das hin- und herfahren der Empfang aussetzen kann.
2. Nachts nehmen die Pingzeiten zu und es gehen mehr Pakete verloren.
3. Der Zeitpunkt der Störung und die Intensität der Störung sind unspezifisch.
4. Die Abnahme der Störung korreliert mit dem Sonnenaufgang.

Auf Grund von Erfahrungen mit UMTS Lösungen von Kunden, bei denen der Empfang im Winter wesentlich besser ist und im Sommer nachts abreisen, bleibt nur der Schluß mit der Luftfeuchte.

[shadowkiller]

Geholfen hat mir letztendlich dieses Video:



Ich glaube ich habe es jetzt verstanden:

Daraus ergibt sich, dass der Nebel und der Tau auf dem Gras am Morgen (in kalter Luft) daher stammt, dass mehr als 100% Relativer Luftfeuchte entstanden ist, weil sich das Luftvolumen in der Kälte zusammengezogen hat und der Wasserdampf in dieser Luftmenge dann ab 100% rel. Luftfeuchtigkeit kondensiert ist.

Diese 100% ist die maximal mögliche Menge Wassermoleküle in der Luft bei dieser Temperatur.

Wenn die Temperatur am Tag steigt, kann die Luft mehr Wassermoleküle aufnehmen, damit steigt die absolute Luftfeuchtigkeit, also die effektive Menge Wasser in Liter pro Kubikmeter Luft.

Das wiederum heißt, dass tagsüber mehr Wassermoleküle im selben Volumen Luft sein können, als nachts.

Aber Du sagtest, die absolute Feuchtigkeitsmenge in der Luft bleibt gleich?

Und Du sagst, die rel. Luftfeuchte ist nachts bei Deinem Mäher nur 25-35% - auch das widerspricht doch dem gesagten, das nachts 100% rel. Luftfeuchte erreicht werden.

[ggzengel]

So langsam bewegt sich das in die richtige Richtung.

Die 25-35% sind im geschlossenen Gehäuse.
Außen sind es zur Zeit viel mehr und wenn's taut sogar 100%.
Leider habe ich noch keine Wetterstation in meiner Haussteuerung.

Wenn die Luft kälter ist, bewegen sich die Moleküle in der Luft langsamer (deshalb trägt Sie auch absolut weniger Wasser). Dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß sich Wassermoleküle verbinden (oder weniger lösen) und somit mehr Wasserstoffbrückenbindungen bilden.
Die Wasserstoffbrückenbindungen sorgen dann dafür das mehr Energie absorbiert wird.

Die rel. Luftfeuchte ist nicht die ganze Wahrheit für das Phänomen, es kommt auch auf die Menge des Wassers in der Luft an. D.h. an kalten Tagen wird die Absorption nicht so hoch sein, wie in schwülen Sommernächten mit 40° Tagestemperatur.